Nachruf

Nach 13 Jahren auf der Finca Ca’n Llompart, ist unser Ziegenbock Oskar friedlich eingeschlafen.

Für uns und unsere therapeutische Arbeit war Oskar etwas Besonderes, weil der direkte Kontakt zu einem unserer Tiere oftmals den Zugang zum Kind ermöglicht bzw. erleichtert. Seine zutrauliche Art half auch Ängste zu überwinden. Die Ängste vor Ungewohntem, vor Neuem, vor großen Tieren. Ein solch positiver erster Kontakt steigert oftmals das Selbstwertgefühl des Kindes, eines der Hauptziele unserer Stiftungsarbeit. Unter den Kindern war Oskar, der Ziegenbock, einer der „Lieblinge“ unter den Hoftieren. Der freche Ziegenbock, der sobald er jemanden hörte oder den Futtereimer sah sofort am Törchen Wache hielt, um als erster den Kopf in den Eimer zu stecken. Der allen Anderen das Futter klauen wollte und mit seinem süßen Überbiss gemütlich und zufrieden die Blätter vom Baum abfraß. Nicht zuletzt war er mit dafür verantwortlich, dass die morgendliche Tierfütterung mit so viel Begeisterung seitens der Kinder begleitet wurde, die seit Jahren fester Bestandteil der Tagesstruktur auf Ca’n Llompart ist.

Für uns war Oskar aber auch ein beispielhaftes Bindeglied zwischen dem Biohof Ca’n Sureda und der therapeutischen Finca Ca’n Llompart. Durch Tiere wie Oskar, bekommen auch Stadtkinder, die nie zuvor auf einem Bauernhof waren, einen Eindruck in die landwirtschaftliche Arbeit wie zum Beispiel die Herstellung von Käse aus Ziegenmilch, die die Kinder in der Käserei (bis 2012) auf Ca’n Sureda miterleben. Nicht das Oskar jemals Milch gegeben hätte, er war ja ein Ziegenbock und keine Ziege.

Man möchte fast sagen, dass Oskar ein Teil des „Teams“ war und so werden wir ihn natürlich auch ein wenig vermissen und viele Kinder, die mit ihm einige tolle, neue Erfahrungen gemacht haben, werden ihn in guter Erinnerung behalten!